Investor Klaus-Michael Kühne hat das Ende seines finanzielles Engagements beim Fußball-Zweitligisten Hamburger SV angekündigt. “Ich werde den Verein nicht weiter fördern, weil mein Wunsch, meine Anteile langfristig aufstocken zu können, nicht respektiert wird”, sagte der 81-Jährige der Sport Bild.
Unternehmer Kühne ist mit 20,57 Prozent bereits größter Anteilseigner beim HSV und möchte seine Beteiligung “um acht bis zehn Prozent, je nach Bedarf” aufstocken. Vorstandschef Bernd Hoffmann hatte den Investmentplänen aber eine klare Absage erteilt.
Der streitbare Investor Kühne, der sich in der Vergangenheit immer wieder in sportliche Belange eingemischt hatte, müsste für eine Anteilsaufstockung die zuständigen HSV-Gremien zu einer Satzungsänderung bewegen oder grünes Licht bei der Mitgliederversammlung des e.V. erhalten.
“Es gibt eine Sperrklausel von 24,9 Prozent in der Vereinssatzung, und diese sieht Bernd Hoffmann als unumstößliche Barriere an”, sagte Kühne. Er glaube, dass Hoffmann die Veränderung eigentlich möchte, “aber panische Angst vor den Mitgliedern hat und befürchtet, dass er mit diesem Antrag scheitern könnte.”
Sein jahrelanges Engagement bilanzierte Kühne nach dem erstmaligen Abstieg des Bundesliga-Gründungsmitglieds als “unglücklich”. “Natürlich ist es schade, dass der jahrelange Ritt auf der Rasierklinge nicht gut ausging. Das setzt für mich in gewisser Weise einen Schlusspunkt. Der Kampf ist jetzt verloren”, sagte Kühne.
Die Situation sei im Moment sehr festgefahren. “Im Augenblick bin ich mal weg und nur noch Fan, das wird sich auch nicht kurzfristig ändern. Dieser Entschluss ist nachhaltig”, so Kühne, der einen Verkauf seiner Anteile nicht ausschließen wollte: “Ich bin bereit, sie zum von mir bezahlten Einstandspreis abzugeben und diese ohne Gewinn zu veräußern. Ich sehe aber niemanden, das ist Utopie.”
Eine Rückkehr ist für Kühne nur bei einem Entgegenkommen des Vereins möglich. “Man soll nie nie sagen. Im Augenblick ist die Sache sehr festgefahren, da kann ich von mir aus keine Schritte mehr machen – die müssten von der anderen Seite kommen”, sagte er.