BVB-Anschlag: Verteidigung beantragt weniger als zehn Jahre Haft für Sergej W.

Anschlag auf den BVB-Bus im April 2017 ©PIXATHLON

Im Prozess um den Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund hat die Verteidigung des Angeklagten Sergej W. eine Haftstrafe von deutlich unter zehn Jahren beantragt. Verteidiger Carl Heydenreich hielt in seinem Schlussplädoyer eine Verurteilung wegen versuchten Mordes für ausgeschlossen, Sergej W. habe sich nur wegen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion schuldig gemacht. Das bestätigte das Landgericht Dortmund am Donnerstagmittag auf SID-Anfrage.

Sergej W. hatte während des fast elfmonatigen Prozesses vor Gericht jegliche Tötungsabsicht bestritten. Seiner Darstellung zufolge sei lediglich die Manipulation des Kurses der BVB-Aktie zum eigenen Vorteil das Ziel gewesen.

Am Montag hatte die Anklage vor dem Dortmunder Landgericht lebenslange Haft wegen versuchten Mordes für den Angeklagten Sergej W. beantragt. Die Anwälte des BVB und des bei der Tat verletzten Polizisten hatten sich dem Antrag der Staatsanwaltschaft angeschlossen. Das Urteil wird für den 27. November (Dienstag) ab 14.00 Uhr erwartet.

Der Angeklagte W. hatte am 11. April 2017 neben dem fahrenden BVB-Bus auf dem Weg zum Champions-League-Heimspiel gegen AS Monaco kurz nach der Abfahrt aus dem Mannschaftsquartier drei selbst gebaute Sprengsätze. Der damalige BVB-Spieler Marc Bartra erlitt bei dem Anschlag einen Armbruch sowie Fremdkörpereinsprengungen,  ein begleitender Polizist ein Knalltrauma. Der Beamte ist inzwischen dienstunfähig. Mehrere Dortmunder Spieler benötigten bei der Bewältigung des Ereignisses psychologische Hilfe.


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