Carl überrascht mit Platz fünf im Sprint – Titel an Falla und Kläbo
Langläuferin Victoria Carl (Zella-Mehlis) hat zum Auftakt der Nordischen Ski-WM in Seefeld einen ganz starken fünften Platz im Freistilsprint belegt und dem deutschen Team damit einen Start nach Maß in die Titelkämpfe beschert. Die frühere Junioren-Weltmeisterin hatte als erste deutsche Sprinterin seit Claudia Nystad 2003 ein WM-Finale erreicht, in der Medaillenentscheidung der besten Sechs fehlte ihr aber dann die Kraft.
“Unglaublich, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll”, meinte die frühere Junioren-Weltmeister Carl in der ARD: “Im Finale hat mir ein wenig die Erfahrung gefehlt, ich war so nervös – ich zittere jetzt noch.”
Den ersten Titel in Seefeld gewann die Norwegerin Maiken Caspersen Falla, die damit ihren Erfolg von Lahti 2017 wiederholte. Olympiasiegerin Stina Nilsson holte Silber, Bronze ging an Marie Eide (Norwegen).
Bei den Männern siegte Topfavorit Johannes Hösflot Kläbo. Der Olympiasieger aus Norwegen setzte sich im Finale vor Titelverteidiger Federico Pellegrino (Italien) und dem Russen Gleb Retiwych durch.
Carl (23) fehlten nach 1,2 km rund drei Sekunden zu Platz drei, dennoch war es der größte Erfolg ihrer Karriere. Sandra Ringwald (Schonach), die eigentliche deutsche Hoffnungsträgerin, war im Halbfinale ausgeschieden. Die 28 Jahre alte Schwarzwälderin wurde im gleichen Rennen wie Carl Sechste, nachdem sie lange auf Finalkurs gelegen hatte. Der Rückstand auf Carl, die als Zweite das Final-Ticket löste, betrug lediglich 59 Hundertstelsekunden. Damit wurde Ringwald Zwölfte in der Endabrechnung. Laura Gimmler und Sofie Krehl (beide Oberstdorf) waren im Viertelfinale gescheitert.
Bei den Männern schieden die deutschen Starter Janosch Brugger (Schluchsee) und Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) in der Qualifikation aus. Nach dem Halbfinale kam es zu einem Gerangel zwischen Kläbo und Russlands Topstar Sergej Ustjugow, der sich vom Norweger behindert gefühlt hatte und nach seinem Ausscheiden erbost war.
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