Dahlmeier macht Hoffnung – DSV-Biathletinnen enttäuschen in Hochfilzen

Laura Dahlmeier macht bei ihrer Rückkehr nach der Verletzungspause Hoffnung ©PIXATHLON

Laura Dahlmeier kehrt mit Platz zwei im IBU-Cup erfolgreich ins Renngeschehen zurück. Beim Weltcup in Hochfilzen, der von erneuten Doping-Ermittlungen gegen das russische Team überschattet wurde, enttäuschen dagegen die DSV-Biathletinnen.

Mit Blumen in der Hand und einem Lächeln im Gesicht stand Laura Dahlmeier bei ihrem Comeback im zweitklassigen IBU-Cup schon wieder auf dem Podest – beim Weltcup in Hochfilzen boten die deutschen Kolleginnen ohne ihre Vorzeigeläuferin das wenig erfreuliche Kontrastprogramm. Auch im vierten Einzelrennen des WM-Winters verfehlten die erfolgsverwöhnten Biathletinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) die angestrebten vorderen Plätze klar. Umso mehr liegen die Hoffnungen auf einer baldigen Rückkehr der Biathlon-Königin Dahlmeier.

Vanessa Hinz (Schliersee) war beim Sprint über 7,5 km als Elfte mit 52,6 Sekunden Rückstand ohne Schießfehler hinter Siegerin Dorothea Wierer aus Italien beste Deutsche. Denise Herrmann, die letztes Jahr noch furios in den Winter gestartet war, musste sich nach fünf Schießfehlern mit einem indiskutablen 60. Platz begnügen und qualifizierte sich nur mit Ach und Krach für das Verfolgungsrennen am Samstag (11.30 Uhr/ZDF und Eurosport). “Das ist schon bitter, wenn man so schießt”, sagte Herrmann zerknirscht.

Die zwei neunten Plätze von Franziska Preuß (Haag) zum Auftakt in Pokljuka bleiben damit die bisher besten Platzierungen in dieser Saison bei den DSV-Frauen. Preuß (1:20,5 zurück) wurde diesmal mit zwei Fehlern im Stehendschießen nur 28. “Das ärgert mich und war ein Hallo-Wach. Jetzt weiß ich, was ich im Verfolger anders machen muss. Ich muss mehr den Tunnel finden.”

Bei Hinz (0) passte diesmal das Schießen, dafür war “diesmal das Laufen nicht so gut. Ich muss es zusammenbringen”, sagte sie. Wierer siegte mit 0,6 Sekunden Vorsprung auf Gesamtweltcupsiegerin Kaisa Mäkäräinen, nachdem sie sich in Pokljuka in Sprint und Verfolgung noch mit zweiten Plätzen hinter der Finnin zufrieden geben musste.

Hoffnungen machte indes die Rückkehr von Dahlmeier. Dass die Doppel-Olympiasiegerin in der Single-Mixed-Staffel im zweitklassigen IBU-Cup in Ridnaun/Südtirol mit Roman Rees (SV Schauinsland) den Sieg nur knapp verpasste, war Nebensache. Für Dahlmeier war wichtig, nach krankheitsbedingter Pause endlich wieder einen Wettkampf bestritten zu haben.

Nur 2,1 Sekunden fehlten der siebenmaligen Weltmeisterin und Rees am Ende. Die 25-Jährige aus Partenkirchen leistete sich bei den vier Schießeinlagen fünf Fehler, konnte in der Loipe aber durchaus überzeugen. Auf ihrer ersten Runde legte Dahlmeier bei den Frauen die schnellste Laufleistung hin und übergab trotz zweier Schießfehler als Erste an Rees. In Runde zwei kam die deutsche Vorzeigeathletin auf die drittbeste Zeit.

Dahlmeier will sich langsam wieder Wettkampfpraxis- und Wettkampfhärte holen. Sie habe “einfach mal antesten” wollen, “ohne spezielle Vorbereitung”, sagte ihr Heimtrainer Bernhard Kröll dem Münchner Merkur am Tag vor dem Rennen. Ob Dahlmeier auch Einzelrennen – am Samstag steht in Ridnaun der Sprint über 7,5 Kilometer auf dem Programm – bestreiten wird, soll noch entschieden werden. Ihre Rückkehr in den Weltcup ist weiter offen.

Vor dem Rennen in Hochfilzen hatte die Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) für Aufsehen gesorgt. Im Zuge des laufenden Ermittlungsverfahrens waren fünf Athleten sowie fünf Betreuer des russischen Teams wegen möglicher Dopingverstöße ins Visier geraten.

Gegenstand der Untersuchungen sind die Weltmeisterschaften 2017 in Hochfilzen, wo reihenweise russische Biathleten gedopt an den Start gegangen sein sollen – und unbehelligt blieben. Die Beschuldigten wurden gemäß der österreichischen Strafprozessordnung über die Ermittlungen verständigt. “Ich finde es schwierig, Vertrauen zu haben, dass die sauber sind, die hier am Start stehen”, sagte Preuß.


Immer auf dem Laufenden!
Mit dem SID-Newsletter

kostenfrei abonnieren

Diese Meldung ist ausschließlich zur privaten Information, jegliche Weitergabe sowie kommerzielle oder nicht-kommerzielle Nutzung ist untersagt. Bei Interesse, diese und/oder andere SID-Meldungen in Ihren On- und/oder Offlineprodukten zu nutzen, wenden Sie sich bitte an den SID-Vertrieb (sales@sid.de) zur Klärung der Nutzungsrechte.