Der deutsche Sport trauert um Peter Kretzschmar
Der deutsche Sport trauert um Peter Kretzschmar. Der frühere Weltklasse-Handballer, als Spieler und Trainer Weltmeister, starb nach langer Krankheit am Sonntagabend, eine Woche vor seinem 86. Geburtstag, in der Immanuel-Klinik in Rüdersdorf. Der Vater von Stefan Kretzschmar lebte zuletzt in Schöneiche bei Berlin. Erst am 7. Februar war seine Frau Waltraud im Alter von 70 Jahren gestorben.
“Peter Kretzschmar war einer der ganz Großen des Handballsports – sowohl als Aktiver als auch als Trainer. Er hat den Frauenhandball der Siebziger- und Achtzigerjahre geprägt und zahlreiche Spielerinnen in die Weltklasse geführt. Unser Mitgefühl gilt der Familie”, sagte Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB).
Stefan Kretzschmar reagierte am Montag in den sozialen Netzwerken auf den Tod seines Vaters. Der langjährige Weltklasse-Linksaußen postete ein Schwarz-Weiß-Foto, das ihn mit seinem Vater zeigt. “Grüß Mama”, heißt es in dem Beitrag, der zudem ein rotes Herz und gefaltete Hände beinhaltet.
Peter Kretzschmar war als Spieler von 1954 bis 1963 für den SC Lokomotive Leipzig aktiv. In seiner Karriere nahm er erfolgreich an Hallen- und Feldhandball-Weltmeisterschaften teil. Mit dem gesamtdeutschen Team gewann er bei der zweiten Hallen-WM 1958 in der DDR die Bronzemedaille. Bei der WM 1961 in der Bundesrepublik Deutschland wurde Kretzschmar mit der deutschen Mannschaft Vierter.
Weltmeister wurde er schließlich mit der DDR auf dem Großfeld – bei der vorletzten Feldhandball-Weltmeisterschaft im Jahr 1963 in der Schweiz. Im Finale besiegte das Team um Kretzschmar und Klaus Langhoff in Basel die bundesdeutsche Auswahl mit 14:7. Für diesen Titel erhielt er wie seine Mannschaftskameraden den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze.
Als Trainer gewann Peter Kretzschmar mit der DDR 1975 (als man auf sowjetischem Boden die Gastgeber sensationell besiegte) und 1978 (in der Tschechoslowakei, dank des besseren Torverhältnisses vor der punktgleichen Sowjetunion) zwei weitere WM-Titel, zudem führte er die DDR-Frauen zu Olympiasilber 1976 in Montreal und zu Olympiabronze 1980 in Moskau. 1986 beendete Peter Kretzschmar seine Tätigkeit als DDR-Nationaltrainer.
Auch auf Vereinsebene feierte Kretzschmar große Erfolge. Die Frauen-Mannschaft des SC Leipzig führte er als Trainer zu zahlreichen nationalen und internationalen Titeln, unter anderem zu zehn DDR-Meisterschaften. Zudem fand er dort die Liebe seines Lebens, 1971 heiratete er seine Waltraud. Zwei Jahre später kam Sohn Stefan zur Welt, 1978 Tochter Katharina.
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