Die Weltmeister Jerome Boateng und Toni Kroos haben ihre Teamkollegen vor dem WM-Auftakt am Sonntag (17.00 Uhr/ZDF und Sky) gegen Mexiko noch einmal in die Pflicht genommen. “Wir brauchen die Gier, das Feuer. Da gehört es dazu, dass es im Training auch mal knallt und auf dem Spielfeld um jeden Zentimeter gekämpft wird”, sagte Boateng über die letzten Tage der Vorbereitung auf den Start in Moskau.
Kroos ergänzte: “Natürlich ist uns bewusst, dass wir im Vergleich zu den letzten eine Schippe drauflegen müssen. Aber wir haben oft bewiesen, dass wir da sind, wenn es los geht.” In der Tat: Die letzte Auftaktniederlage bei einer WM gab es 1982 in Spanien gegen Algerien (1:2).
“Ich denke, dass wir dafür bekannt sind, dass wir gut reinkommen”, sagte Boateng, der sich nach seiner Adduktorenverletzung “von Tag zu Tag besser” fühlt und wie sechs bis sieben weitere Weltmeister in der Startelf erwartet wird.
Es sei “von Vorteil”, mit Mexiko gleich gegen einen starken Gegner spielen zu müssen, erklärten beide Stars. “Das ist für den Kopf gut, um gleich da zu sein”, meinte Kroos.
Bei der historischen Mission Titelverteidigung werde “der absolute Wille, über sich hinauszuwachsen, ganz entscheidend sein”, ergänzte der Mittelfeldmann von Champions-League-Sieger Real Madrid.
Kroos schätzt Mexiko als “fußballerisch gute Mannschaft” ein: Den früheren Leverkusener Stürmer Javier Chicharito Hernandez kenne er noch aus dessen Real-Zeit, “er kann sehr gefährlich sein, wenn er Platz hat, weil er schnell ist und einen guten Abschluss hat. Aber es wird Mexiko nicht gerecht, wenn man sie auf Einzelspieler reduziert”.
Sami Khedira, der seine leichten Rückenprobleme überstanden hat, sieht Mexiko als “giftige” Mannschaft, wie er auf dfb.de berichtete: “Das Wort unangenehm trifft es definitiv. Wir dürfen sie nicht unterschätzen, auch wenn wir sie letztes Jahr beim Confed Cup klar schlagen konnten (4:1, d.Red.). Wir nehmen diese Aufgabe sehr, sehr ernst – und noch mal ernster, weil es für uns das erste Spiel bei dieser WM sein wird.”