Doping-Opfer-Hilfeverein: Geipel gibt Vorsitz ab, Lehner soll übernehmen

Ines Geipel gibt ihren Vorsitz beim Doping-Opfer-Hilfeverein ab ©AFP

Ines Geipel gibt nach fünf Jahren den Vorsitz im Doping-Opfer-Hilfeverein (DOH) ab. Ihr Nachfolger soll der Heidelberger Rechtsanwalt Michael Lehner werden, der 1999 selbst Gründungsmitglied des DOH war. Das bestätigte Geipel am Dienstag dem SID und der ARD-Dopingredaktion.

“Ich gebe das Amt ab. Ich nehme mich aus der Streitfront heraus, weil ich das Gezerre der letzten Wochen als unwürdig empfinde angesichts der schwersten Schadensfälle, die wir tagtäglich zu sehen bekommen”, sagte Geipel dem SID.

Geipel streitet seit Wochen mit einer Gruppe Dopingexperten um den Heidelberger Molekularbiologen Werner Franke, die dem DOH unter anderem vorwirft, Trittbrettfahrern leichtfertig Zugang zu Zahlung aus dem Hilfsfonds zu gewähren. Der Fonds im Rahmen des Zweiten Dopingopferhilfegesetz war zuletzt von 10,5 Millionen auf 13,65 Millionen Euro erhöht und die Frist für Antragsteller um ein Jahr bis Ende 2019 verlängert worden.

Geipel unterstützt die Kandidatur von Lehner. “Er ist Gründungsmitglied und kennt die Geschichte des DOH von Beginn an. In der momentanen Lage ist er als Rechtsanwalt auch der geeignetere Mann an der Spitze”, sagte die ehemalige Sprinterin, die selbst ein anerkanntes DDR-Dopingopfer ist.

Lehner sieht sich der Arbeit des DOH nach wie vor verpflichtet. “Ich will einfach meinen Beitrag leisten und helfen, dass diese gute und sinnvolle Einrichtung in ruhiges Fahrwasser kommt”, sagte Lehner dem SID: “Ich werde die Sache sehr ruhig und nüchtern angehen und so vielleicht zur Versachlichung der Diskussion beitragen.” Geipel will Lehner als Beraterin zur Seite stehen und “in der Sache eine sportpolitische Aufgabe behalten”.

Die Mitgliederversammlung des DOH findet am Donnerstag in Berlin statt.


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