Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sieht derzeit keinen Anlass für die Aufnahme von eSport. In einer Mitteilung vom Montag erklärte der Verband, er gehe davon aus, “dass eGaming in seiner Gesamtheit nicht den zentralen Aufnahmekriterien entspricht, die das Sport- und Verbändesystem unter dem Dach des DOSB konstituieren und prägen”.
Der Dachverband des deutschen Sports setzt sich in einer 25-köpfigen Arbeitsgruppe mit dem Thema eSport auseinander, um Empfehlungen “für den künftigen Umgang mit eSport zu erarbeiten”.
Da nach Meinung des DOSB der Begriff eSport “für eine außerordentlich breite Palette höchst unterschiedlicher virtueller Angebots- und Spielformen mit Wettkampfcharakter” stehe, unterteile er das derzeitige Angebot an Spieletiteln in “elektronische Sportartensimulationen” (Fifa19, NBA2K etc.) und alle anderen virtuellen Spiel- und Wettkampfformen, die er als “eGaming” zusammenfasst.
Letzteres entspreche jedoch “nicht den Kernbedeutungen, Handlungslogiken und dem Wertesystem, auf denen das Sport- und Verbändesystem unter dem Dach des DOSB aufgebaut ist”. Weltweit populäre Spiele wie die Fantasy-Strategiespiele Dota2 und League of Legends finden im DOSB somit keinen Rückhalt.
Zur Förderung der elektronischen Sportartensimulationen sieht der Verband jene Verbände, die sich mit der jeweils im Spiel dargestellten Sportart befassen, in der Pflicht. “Der DOSB empfiehlt, die im Bereich der virtuellen Sportarten aktiven Personen über die Sportarten zu melden”, heißt es. Somit bestehe derzeit “keine Notwendigkeit für einen oder mehrere eigenständige eGaming/eSport-Verbände unter dem Dach des DOSB”.