Paukenschlag im deutschen Eishockey: Nach jahrelangen kontroversen Debatten wird zur Saison 2020/21 die Auf- und Abstiegsregelung zwischen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und dem Unterhaus, der sogenannten DEL2, wieder eingeführt. Diesen Beschluss haben die Gesellschafter der beiden Ligen gefasst, hieß es in einer Mitteilung.
Erstmals seit 2005/06 können Teams dann wieder sportlich in die DEL aufrücken, bislang war das nur unter gewissen wirtschaftlichen Umständen möglich, etwa beim Ausscheiden eines Klub aus dem Wettbewerb wegen finanzieller Engpässe. Die Unterschrift unter die getroffene Vereinbarung steht noch aus, soll aber in Kürze erfolgen.
“Wir sind erleichtert, dass wir diese Diskussion beendet haben und das Dauerthema weg ist”, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke dem SID. Er fügte an: “Wir hatten zwar schon eine gewisse Vorstufe, aber es gab jedes Jahr Theater darüber. Jetzt haben wir Ruhe und Klarheit geschaffen. Der Letzte der DEL-Hauptrunde wird absteigen, der Meister der DEL2 wird aufsteigen.”
Wie Tripcke ausführte, werde es ein wie in anderen Ligen übliches Lizenzierungsverfahren geben, die zu hinterlegende finanzielle Sicherheit von gut 800.000 Euro bleibe bestehen, es müsste aber nicht mehr auf jeden Fall sechs Bewerber aus der DEL2 geben. “Wir hoffen und gehen davon aus, dass es sich bewährt”, sagte Tripcke, der zum Zeitpunkt der Wiedereinführung erklärte: “Wir wollten eine gewisse Planbarkeit für jeden. So kann kein Klub sagen, er fühle sich überrumpelt oder sei überrascht.”
“Ich bin überglücklich, dass die beiden unabhängigen Profiligen schlussendlich einen Weg gefunden haben”, kommentierte Franz Reindl, der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), die wegweisende Entscheidung. “Dass die berühmte Kuh jetzt vom Eis ist”, ergänzte er, “ist absolut überragend für unseren Sport.” Die Einigung werde “auch große sportliche und infrastrukturelle Impulse verstärken.”
“Gewinner dieser Vereinbarung ist der Eishockeysport in Deutschland, wie in allen anderen Sportarten wird Auf- und Abstieg auch bei uns für zusätzliche Spannung sorgen”, sagte Peter Merten, der Aufsichtsratsvorsitzende der DEL2. “Wir erhoffen uns davon einen wichtigen Impuls für unseren Sport”, ergänzte Jürgen Arnold, der Aufsichtsratsvorsitzende der DEL.