EM-Vergabe: Große Unterstützung aus Deutschland – UEFA veröffentlicht Evaluierungsbericht
Knapp eine Woche vor der Vergabe der EM 2024 kann der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf die große Unterstützung der Bevölkerung bauen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsinstituts FORSA, die der DFB veröffentlichte, befürworten 74 Prozent der Bundesbürger über 16 Jahre eine EM in Deutschland, 12 Prozent sind noch unentschlossen. Von den Fußballinteressierten sprechen sich 89 Prozent für das Turnier aus.
“Wir haben bei der UEFA eine Bewerbung für den gesamten deutschen Fußball abgegeben”, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel: “Denn von solch einem Leuchtturmprojekt würden nicht nur die zehn ausgewählten Spielorte und ihre Vereine profitieren, sondern alle Klubs in Deutschland, gerade an der Basis. Wir spüren eine herausragende Unterstützung unserer Bewerbung aus der Bevölkerung und der Fußballfamilie.”
Die Europäische Fußball-Union wird am Freitag die heiße Phase der Vergabe (27. September) einleiten. Auf ihrer Internetseite wird die UEFA ihren Evaluierungsbericht veröffentlichen, der sich detailliert mit den Bewerbungen des DFB und des türkischen Verbandes TFF befasst. Die Bewertung der beiden Kampagnen könnte das Wahlverhalten des UEFA-Exekutivkomitees in der kommenden Woche maßgeblich beeinflussen.
“Wir werden zudem im Sinne der Transparenz zeitgleich die Inhalte unseres Bid Books veröffentlichen, soweit dies rechtlich möglich ist”, sagte DFB-Bewerbungschef Markus Stenger dem SID. Auch der Konkurrent aus der Türkei wird eine Version seiner Bewerbungsunterlagen zugänglich machen.
Stimmberechtigt in Nyon sind voraussichtlich 17 Mitglieder des Exekutivkomitees. Grindel und sein TFF-Amtskollege Servet Yardimci dürfen nicht abstimmen. Gewählt wird geheim mit einem Punktesystem, bei Stimmgleichheit entscheidet UEFA-Präsident Aleksander Ceferin.
“Wir wären glücklich, wenn schlussendlich mindestens neun von ihnen für uns stimmen”, sagte Stenger: “Natürlich haben wir ein Gefühl, eine Idee, wer aktuell eher für den DFB und wer eher gegen unsere Bewerbung stimmen könnte. Sicher kann man sich bei einer geheimen Wahl aber nie sein.”
Der DFB hofft darauf, dass die Exko-Mitglieder nach objektiven Kriterien entscheiden. “Man kann am Ende des Tages natürlich nie ganz ausschließen, dass in irgendeiner Art und Weise auch politische Interessen eine Rolle spielen können”, sagte Stenger: “Aber wir hoffen darauf, dass die Exko-Mitglieder unabhängig davon entscheiden, was das Beste für den Fußball in ihrem Land und Europa ist. Und das wäre Deutschland.”
Im Evaluierungsbericht der UEFA werden einzelne Teilbereiche der Bewerbungen bewertet, beispielsweise die Infrastruktur und der Zustand der Stadien. Dass eine Kampagne die Mindestvoraussetzungen ist ebenfalls noch möglich, aber sehr unwahrscheinlich.
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