Erdogan-Besuch: Polizei diskutiert Verlegung von Herthas Bayern-Spiel

Bayern München droht gegen Berlin eine Spielverlegung © FIRO

Bei der Berliner Polizei mehren sich offenbar die Stimmen, die eine Verlegung der Bundesliga-Partie zwischen Hertha BSC und Bayern München am 28. September (20.30 Uhr) fordern. Hintergrund soll die große Belastung der Polizeikräfte Ende September in Berlin sein. Das berichtet der Tagesspiegel.

Ende September stehen in der Hauptstadt der Staatsbesuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sowie die Vorbereitungen auf die Feiern zur deutschen Einheit auf dem Programm. Viele Beamte werden dadurch gebunden.

Aus diesem Grunde soll der Gesamtpersonalrat der Polizei Innensenator Andreas Geisel (SPD) aufgefordert haben zu überprüfen, ob in dieser Zeit nicht ein polizeilicher Notstand ausgerufen werden müsse. Das könnte zur Folge haben, dass Veranstaltungen wie das Bundesliga-Spiel verlegt werden.

Die Polizei in Berlin bestätigte, dass “es sich um eine große Einsatzlage” handele, “die es zu bewältigen” gebe. Mehr wollte die Behörde nicht sagen. Wie die Berliner Senatsverwaltung mitteilte, sei die Polizei auf die Zeit gut vorbereitet und werde auch auf Kräfte aus anderen Bundesländern zurückgreifen.

Durch den Staatsbesuch von Erdogan (27. bis 29. September) sind viele Polizeibeamte in Berlin vor allem bei den zu erwartenden Demonstrationen gegen den türkischen Staatspräsidenten im Einsatz. Die linksextreme Szene hat bereits Veranstaltungen angekündigt, auch mit Gegen-Protesten von Erdogan-Anhängern wird gerechnet. Zudem soll es zahlreiche Protestmärsche geben, die auf die Lage der Menschenrechte in der Türkei aufmerksam machen.

Im Anschluss vom 1. bis 3. Oktober finden die Feierlichkeiten zur Deutschen Einheit statt, die in diesem Jahr in Berlin stattfinden werden. Dafür seien in der Zeit vom 27. September bis 3. Oktober zahlreiche Versammlungen angekündigt, schrieb das Blatt.

Bei der Partie Hertha gegen Bayern München handelt es sich nicht um ein Risikospiel. Da jedoch mit über 70.000 Zuschauern im Olympiastadion gerechnet wird, sind rund 300 Beamte im Einsatz.

Vor zwei Wochen hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) das Zweitligaspiel zwischen Dynamo Dresden und dem Hamburger SV auf Drängen der sächsischen Polizei abgesagt. In Chemnitz waren für den selben Tag mehrere Demonstrationen angekündigt. Die Partie wird am 18. September (18.30 Uhr/Sky) nachgeholt.


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