Erst Start-Probleme, dann abgesagt: Chaos beim Distanzrennen der Weltreiterspiele

Bei den Weltreiterspielen wurde das Distanzrennen abgebrochen © PIXATHLON

Chaos beim Beginn, dann Neustart und zum Schluss der Abbruch: Beim Distanzrennen der Weltreiterspiele in Tryon/North Carolina ist es zu heftigen Problemen gekommen. Die erste Medaillenentscheidung der WM wurde am Mittwochabend (Ortszeit) aufgrund der “potenziell hochgefährlichen Kombination aus Hitze und Feuchtigkeit” abgebrochen, wie der Weltverband FEI mitteilte. Auch der tiefe Boden nach starken Regenfällen am Nachmittag führte zum Abbruch. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) begrüßte den Schritt.

Die Entscheidung steht im Einklang mit dem FEI-Verhaltenskodex zum Wohlergehen der Pferde. Demnach dürfen Wettkämpfe “nicht bei extremen Wetterbedingungen stattfinden, die das Wohl oder die Sicherheit der Pferde gefährden”.

Der Distanzritt hatte am Morgen schon chaotisch begonnen. Das Rennen musste neu gestartet werden, da einige Reiter beim ursprünglichen Start am Morgen falsch auf die erste Runde geleitet wurden. Weil die FEI keine Möglichkeit für eine Verlegung des Wettbewerbs sah, wurde das Rennen danach auf 120 km verkürzt. Die Geschehnisse des Tages sollen nun von einer Expertenkommission, der Equestrian Community Integrity Unit (ECIU), untersucht werden.

Für das deutsche Team war der Medaillentraum ohnehin schon nach der ersten Runde des neu gestarteten Rennens beendet gewesen. Das Pferd Serpa von Rebecca Arnold (Nürtingen) wies beim obligatorischen medizinischen Check vor der zweiten Runde einen zu hohen Puls auf und das Paar schied aus. Da das mit nur drei Reitern angetretene deutsche Team kein Streichresultat besaß, ritten Bernhard Dornsiepen (Balve) und Ursula Klingbeil (Buch) nur noch in der Einzelwertung weiter.

Dornsiepen hatte schon nach dem Start-Chaos heftige Kritik an den Organisatoren geübt. “Wir Athleten bereiten uns das ganze Jahr auf eine Weltmeisterschaft, auf diesen Höhepunkt, vor. Das ist so ein Scheiß! Das ist respektlos uns Reitern, uns Athleten und vor allen Dingen unseren Pferden gegenüber”, sagte er.

Zudem monierte Dornsiepen (50), dass die Reiter im Vorfeld weder die Strecke besichtigen durften noch Streckenkarten bekommen hätten. “Ich bin jetzt fast 40 Jahre dabei. Das hat es noch nie, nie, nie gegeben, dass wir uns nichts angucken durften, dass wir keine Informationen bekommen, kein anständiges Höhenprofil – nichts”, klagte er.


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