Der FC Bayern hat mit seinem triumphalen Finaleinzug im DFB-Pokal eine weitere Bestmarke aufgestellt. So hoch wie der Rekord-Pokalsieger bei Bayer Leverkusen (6:2) gewann nie zuvor ein Klub im Halbfinale auswärts.
Der bisherige Rekord stammt aus der Saison 1955/56, als sich der Karlsruher SC auf dem Weg zum Pokalsieg 5:1 beim FK Pirmasens durchsetzte. Im Endspiel bezwang der KSC den Hamburger SV 3:1.
Darüber hinaus gab es im Pokal-Halbfinale zwei weitere Auswärtssiege mit vier Toren Unterschied: Der 1. FC Köln 1969/70 bei Alemannia Aachen und der VfL Wolfsburg 2014/15 bei Drittligist Arminia Bielefeld gewannen jeweils 4:0. Während Köln das Finale gegen Kickers Offenbach verlor (1:2), holte Wolfsburg gegen Borussia Dortmund den Cup (3:1).
Eine besondere Geschichte schrieb der First Vienna FC 1943: Die Österreicher, nach dem “Anschluss” an das nationalsozialistische Dritte Reich im “Tschammer-Pokal” unterwegs, setzten sich auf dem Weg zum Cup-Sieg (3:2 n.V. gegen den LSV Hamburg) im Halbfinale 6:2 gegen Schalke 04 durch. Das Spiel fand in Frankfurt statt – aus Vienna-Sicht auswärts.
Auch die höchsten Halbfinalsiege überhaupt stammen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. 1940/41 gewann Schalke gegen Holstein Kiel ebenso 6:0 wie in der Folge-Saison 1860 München gegen den oberschlesischen TuS Lipine.
Für Bayer Leverkusen war das 2:6 übrigens die höchste Pokal-Pleite. 1977/78 hatte die Werkself in der 3. Hauptrunde (Sechzehntelfinale) ebenfalls zu Hause 1:5 gegen Westfalia Herne verloren.