Finnland trauert um Matti Nykänen. Der viermalige Skisprung-Olympiasieger starb in der Nacht zum Montag im Alter von 55 Jahren. “Matti Nykänen ist tot. Einer der größten Skispringer aller Zeiten, vielleicht der größte, ist nicht mehr da”, sagte Sportdirektor Clas Brede Brathen vom finnischen Skisprungverband.
Die Todesursache ist noch unbekannt, vor einem Jahr war bei ihm Diabetes diagnostiziert worden. Der Finne hatte in den 1980er-Jahren seinen Sport dominiert. Allein bei den Winterspielen 1988 in Calgary gewann er drei Goldmedaillen, zudem triumphierte er 1984 in Sarajevo von der Großschanze.
“Matti war für das Skispringen, was Lionel Messi und Diego Maradona für den Fußball sind”, sagte Brathen: “Er hat unseren Sport auf ein neues Level gebracht. Er war der Held, ein Idol für Generationen. Jeder wollte so springen wie Matti. Zu wissen, dass er gestorben ist, ist schockierend und traurig. Ruhe in Frieden, Matti.”
Die Biografie von Nykänen, sechsmal Weltmeister und viermal Sieger des Gesamtweltcups, hatte nach seinem Karriereende eine tragische Wende genommen. Der Ausnahmesportler wurde wegen wiederholter häuslicher Gewalt und einer Messer-Attacke auf einen Freund verurteilt, außerdem prägten Alkoholexzesse, gescheiterte Ehen und Geldprobleme sein Leben.
An Nykänens Heimschanze in Lahti wurden die Fahnen am Montag auf halbmast gesetzt. Am nächsten Wochenende macht dort der Skisprung-Weltcup Station. “Wir werden Matti und sein Andenken an diesen Tagen ehren”, teilten die Veranstalter mit.