Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann sieht bei Englands aktueller Fußball-Nationalmannschaft gewisse Parallelen zu seinem deutschen Team beim Sommermärchen 2006. “Ich sehe definitiv Ähnlichkeiten, auch in der Verbindung, die sie zur Öffentlichkeit hergestellt haben”, schrieb der 53-Jährige in einer Kolumne für die BBC über den WM-Halbfinalisten, der am Mittwoch gegen Kroatien um den Einzug ins Endspiel kämpft.
Die Leistungen der Three Lions in Russland könnten nach Klinsmanns Ansicht ebenso wie jene damals in Deutschland eine neue Ära begründen. “Es kommt eine Welle junger, englischer Spieler, die U17 ist Europameister, die U20 hat letztes Jahr die WM gewonnen. Das System steht, um immer mehr Spieler durch die Pipeline zu bringen”, urteilte Klinsmann.
Gleichwohl müsse England seine WM-Chance ergreifen, denn womöglich komme diese nicht wieder. “Der Zeitpunkt ist jetzt”, schrieb Klinsmann. Den Unterschied im Duell mit den Kroaten würden “Energie und Glauben” ausmachen, betonte Klinsmann, der Teammanager Gareth Southgate in höchsten Tönen lobte: “Die Mannschaft ist geerdet, fokussiert und sehr aufgeschlossen. Er hat den Teamgeist und die Atmosphäre geschaffen, die sie von Spiel zu Spiel trägt.”
Der WM-Titel könnte einen “unbeschreiblichen Effekt” haben und “fast einen Neustart” für das gesamte Land bedeuten. Er meine dies nicht politisch, aber es könnte einigen Stolz wiederbringen, so der frühere Tottenham-Profi Klinsmann. Exakt dies sei 2014 in Deutschland passiert, “und ich würde das Gleiche liebend gerne auch in England sehen wollen”.