Kompromiss um Russland? Eigene Fahne – weitere

Ein Kompromiss zwischen Russland und dem IOC rückt näher ©AFP PHOTO / Brendan Smialowski

Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang deutet sich in der Frage um die Aufhebung der Suspendierung gegen das Nationale Olympische Komitee Russlands (ROC) ein Kompromiss an. Eine Rückkehr unter Auflagen könnte es den Russen ermöglichen, am Sonntag zur Abschlussfeier der Spiele doch noch mit eigener Flagge einzulaufen.

“Die Aufhebung der Suspendierung kann teilweise oder auch vollständig erfolgen”, sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Freitagmorgen in Pyeongchang, ohne auch auf Nachfrage Details zu nennen. Die IOC-Exekutive könnte Russlands NOK wieder zulassen, dies aber an Bewährungsauflagen knüpfen, durch die mögliche Verstöße des Riesenreichs besonders hart bestraft würden – eine Maßnahme, mit der sich möglicherweise auch Russland anfreunden könnte, solange noch in Pyeongchang eine Rehabilitation erfolgt.

Das IOC hatte bei der Suspendierung Russlands am 5. Dezember die Möglichkeit in Aussicht gestellt, das Riesenreich kurz vor der Abschlussfeier zu begnadigen, falls sich die “Olympischen Athleten aus Russland” bei den Spielen in Pyeongchang nichts zuschulden kommen lassen.

Fraglich bliebe, ob vor allem die westlichen NOKs eine solche Entscheidung nicht als zu lasch gegenüber Moskau einschätzen würden. “Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass einige olympische Komitees einen Boykott der Abschlusszeremonie erwägen”, sagte ein nicht genanntes IOC-Mitglied der Nachrichtenagentur AFP.

Die Lage für Russland hatte sich erschwert, nachdem der russische Curler Alexander Kruschelnizki in Pyeongchang des Dopings überführt worden war. Dass Kruschelnizki das Ergebnis anstandslos akzeptierte und anders als seine Landsleute keinen Einspruch einlegte, wurde als Indiz dafür gewertet, dass hinter den Kulissen zwischen Russland und dem IOC bereits ein Deal ausgehandelt wurde, der auch den Auftritt bei der Abschlussfeier beinhaltet.


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