Lambertz tritt als Schwimm-Bundestrainer zurück

Henning Lambertz tritt als Schwimm-Bundestrainer zurück ©AFP

Henning Lambertz ist völlig überraschend als Schwimm-Bundestrainer zurückgetreten. Der 48-Jährige gab für diesen Schritt am Donnerstag familiäre und auch verbandsinterne Gründe an. Einen Nachfolger für den Wuppertaler, der das Amt vor sechs Jahren übernommen hatte, wird es bis zu den Olympischen Spielen 2020 nicht geben. Lambertz‘ Aufgaben würden “in einem kompetenten Trainer- und Expertenteam auf mehrere Schultern verteilt”, sagte DSV-Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen.

“Ein fürsorglicher Familienvater und Cheftrainer zu sein, ist kaum möglich. Ich habe zwei kleine Töchter zu Hause, bin aber über die Hälfte des Jahres nicht bei ihnen. So sollte es nicht sein und so möchte ich nicht weitermachen”, wird Lambertz in einer DSV-Pressemitteilung zitiert: “Es sind genug Tränen in den letzten Jahren geflossen, jetzt müssen Zeiten der Freude und des familiären Glücks deren Platz einnehmen.”

Der Rücktritt von Gabi Dörries als Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) vor zwei Wochen sei der Moment gewesen, “der mich in meiner Entscheidung nochmals bestärkt hat”, ergänzte Lambertz: “Sie stand in den vergangenen Jahren immer als Freundin und Mentorin an meiner Seite. Mit ihr zusammen habe ich sehr viele Visionen verfolgt, die ich mir ohne sie nicht weiter vorstellen kann.”

Lambertz war nach dem miserablen Olympia-Auftritt vom Bundesstützpunkttrainer in Essen zum Chef-Bundestrainer Schwimmen aufgestiegen. Unter seiner Regie gab es punktuell immer wieder einen leichten Aufwärtstrend zu beobachten, doch bei Olympia in Rio blieb das deutsche Schwimmteam erneut medaillenlos. Zudem gab es immer wieder Reibereien mit den Heimtrainern, zuletzt wegen Lambertz‘ umstrittenem Kraftkonzept.


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