NRW-Innenminister Reul nach Dortmund für Ticketpersonalisierung
Die Gewaltexzesse von Fußball-Hooligans beim Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC beschäftigen weiterhin auch die Politik. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) regte in der Bild-Zeitung die Einführung von personalisierten Tickets für Hochrisikospiele an und bekräftigte seine Forderung nach strengeren Kontrollen an Stadioneingängen.
“Wir müssen überlegen, wie wir die Einlasskontrollen an den Stadiontoren professionalisieren, und ob wir bei Hochrisikospielen nicht personalisierte Eintrittskarten brauchen”, sagte Reul. Der Verkauf von Tickets ausschließlich gegen Hinterlegung persönlicher Daten war bereits bei der WM-Endrunde 2006 in Deutschland praktiziert worden.
Ausdrücklich kritisierte Reul erneut die offenbar allgemein mangelnde Konsequenz des Sicherheitspersonals an den Stadioneingängen. “Wenn es Fans immer wieder gelingt, Pyrotechnik gleich kiloweise in die Stadien zu schleppen, habe ich meine Zweifel, ob die Einlasskontrollen mit der nötigen Gründlichkeit durchgeführt werden. Dass Gleiche gilt für meterlange Fahnenstangen, mit denen auf Polizeibeamte eingeschlagen wird”, erklärte der 66-Jährige.
Bei der Begegnung zwischen Dortmund und Berlin hatten Hertha-Randalierer am vergangenen Samstag für eine Bilanz des Schreckens gesorgt. Insgesamt 50 Verletzte meldete die Polizei nach den Ausschreitungen im BVB-Stadion durch die massive Zündung von Pyrotechnik sowie Angriffe auf Ordnungshüter mit herausgerissenen Toilettenschüsseln, Fahnenstangen und brennenden Bengalos. Die Sanitärbereiche in der Arena wurden teilweise zerstört.
Tags darauf schon hatte Reul mit Verständnislosigkeit auf die Krawalle reagiert: “Das Verhalten der Hertha-Fans wird von mir auf das Schärfste verurteilt. Das hat mit Fankultur nichts zu tun, sondern ist schlicht kulturloses, primitives Verhalten.”
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