Olympia 2020: Vereintes Korea-Team nimmt Gestalt an
Der gemeinsame Auftritt von Nord- und Südkorea bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio nimmt immer mehr Konturen an. Am Hauptsitz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Lausanne traf sich IOC-Präsident Thomas Bach mit Vertretern beider Länder.
Nach ersten Gesprächen erklärte Bach, dass beide Länder “sehr an gemeinsamen Aktionen während der Olympischen Spiele in Tokio interessiert” seien. Das beziehe sich zunächst auf gemeinsame Paraden bei der Eröffnungs- oder Schlussfeier sowie auf vereinte Mannschaften.
Speziell sind einheitliche Teams im Frauen-Basketball, im Frauen-Hockey, im Judo-Mixed und in mehreren Ruderdisziplinen für Männer und Frauen (Vierer ohne Steuermann, Doppelvierer, Achter) geplant. Südkorea wurde bei dem Treffen durch Sportminister Do Jong-Hwan vertreten, der Bruderstaat aus dem Norden durch dessen Amtskollegen Kim Il-Guk, zugleich Vorsitzender des Nationalen Olympischen Komitees seines Landes.
Bach lobte auch die Absicht beider Länder, für die Olympische Sommerspiele 2032 eine gemeinsame Bewerbung abgeben zu wollen. “Wir glauben, dass dies ein großartiges Symbol für den olympischen Geist und die vereinigende Kraft der Olympischen Spiele ist”, sagte Bach.
Beide Länder sind seit dem Koreakrieg Anfang der 1950-er Jahre offiziell noch verfeindet, waren bei den Winterspielen im Februar 2018 in Pyeongchang (Südkorea) aber bereits zur Eröffnungsfeier hinter einer gemeinsamen Flagge einmarschiert. Zudem stand bei den Eishockey-Wettkämpfen ein vereintes Frauenteam auf dem Eis.
Dem Beispiel folgten seitdem auch andere Sportarten wie Judo, Basketball oder Handball, die bei Großevents einheitliche Koreateams antreten ließen. Sportarten wie Feldhockey haben bereits angekündigt, dass es schon in der Qualifikation zu den Tokio-Spielen gemeinsame Mannschaften aus Korea geben soll.
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