Tour 2018: Alaphilippe sorgt für ersten französischen Etappensieg

Alaphilippe feiert seinen Sieg beim Alpenauftakt der Tour © AFP

Allez les Bleus! Zwei Tage nach dem WM-Triumph der französischen Fußballer hat Julian Alaphilippe auch den Radprofis der Grande Nation einen Festtag beschert. Im blauen Outfit seiner Quick-Step-Mannschaft gewann Alaphilippe die erste Alpenetappe nach Le Grand-Bornand und sorgte für den Premierensieg der Gastgeber bei der 105. Tour de France. Die Favoriten um Chris Froome hielten die Füße still.

Der 26 Jahre alte Alaphilippe setzte sich nach 158,5 km und vier hohen Pässen mit 1:34 Minuten Vorsprung auf den Spanier Jon Izaguirre (Bahrain-Merida) durch. “Ich bin überglücklich, da steckt soviel Arbeit drin”, sagte der Allrounder, der in dieser Saison den Frühjahrsklassiker Fleche Wallonne gewonnen und am Dienstag bereits kurz nach dem Start in Annecy mit rund 20 weiteren Fahrern attackiert hatte.

Für Quick-Step war es nach zwei Sprinterfolgen von Fernando Gaviria der dritte Sieg bei der laufenden Tour und bereits der 50. im Jahr 2018. Mehr hatte seit Einführung der WorldTour zum gleichen Zeitpunkt nur T-Mobile-Nachfolger Columbia-HTC im Jahr 2009 (55) eingefahren. Alaphilippe, für den es nach einem Vuelta-Erfolg der zweite Etappensieg bei einer großen Rundfahrt war, übernahm zudem das Trikot des besten Bergfahrers der Tour.

Da die Anwärter auf den Toursieg angesichts der Strapazen der kommenden beiden Tage beim Hochgebirgsauftakt nicht mehr als das Nötigste taten, verteidigte der Belgier Greg Van Avermaet das Gelbe Trikot des Gesamtführenden zum siebten Mal in Folge erfolgreich. Der Olympiasieger gehörte ebenfalls zu den Ausreißern um Alaphilippe und erreichte das Ziel als Vierter mit 1:44 Minuten Rückstand noch klar vor der großen Favoritengruppe.

Nachdem die Proteste gegen den aufgrund seiner Asthmamittel-Affäre umstrittenen Froome schon auf den vorigen Etappen selten geworden waren, blieb nun auch auf der ersten Bergetappe alles im Rahmen. Die Heerscharen von Fans an den Anstiegen verhielten sich fair.

Auf der gefürchteten 1,8 km langen Schotterpassage nach der zweiten großen Bergwertung des Tages auf dem Plateau des Glieres, der ersten unbefestigten Straße bei einer Frankreich-Rundfahrt seit 31 Jahren, erwischte ausgerechnet Froome ein Defekt. Der Sky-Star war kurz isoliert, fand aber am folgenden Anstieg ins Feld zurück.

Sky dominierte wie in den Bergetappen der Vorjahre gewohnt das Bild an der Spitze der Favoritengruppe, hatte dabei allerdings auch leichtes Spiel: Keiner der Froome-Kontrahenten riskierte an den beiden letzten Anstiegen der 1. Kategorie eine Attacke. Abreißen lassen musste kurz vor der letzten Passhöhe der Vorjahreszweite Rigoberto Uran (EF-Drapac), der am Sonntag auf dem Weg nach Roubaix bei einem Sturz schon Zeit verloren hatte und angeschlagen in die Etappe gegangen war.

Im zweiten Teil der Alpen-Trilogie steht am Mittwoch nach zwei Anstiegen der höchsten Kategorie in La Rosiere die erste Bergankunft der 105. Tour an. Es wird wahrscheinlicher, dass sich einer der Favoriten aus der Deckung wagt. Spätestens wird dies am Donnerstag passieren, wenn es in den Hexenkessel von L’Alpe d’Huez geht.


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