Zverev wacht rechtzeitig auf – Siegemund belohnt sich selbst

Zverev meistert die erste Hürde ohne Probleme ©AFP

Melbourne (SID) Alexander Zverev wachte rechtzeitig auf, als ihm in Melbourne ein Fehlstart ins Grand-Slam-Jahr drohte. “Offensichtlich war ich zu Beginn ein bisschen schlampig, vielleicht schläfrig”, sagte Zverev nach seinem souveränen Auftaktsieg bei den Australian Open. Der Weltranglistenvierte und Mitfavorit führte ein Quartett an, das die dürftige deutsche Erstrundenbilanz am Dienstag ein wenig aufhübschte. Am ersten Turniertag hatte nur Wimbledonsiegerin Angelique Kerber ihr Auftaktmatch gewonnen.

Zverev (21) hatte gegen den Slowenen Aljaz Bedene früh ein Break kassiert, setzte sich aber nach 1:55 Stunden leicht und locker 6:4, 6:1, 6:4 durch und sparte Kraft für den weiteren Turnierverlauf. Dort trifft er am Donnerstag auf den Franzosen Jeremy Chardy. Die leichte Fußverletzung, die der gebürtige Hamburger im Training erlitten hatte, sollte bis dahin keine Rolle mehr spielen. “Der Knöchel tut noch ein bisschen weh und ist ein bisschen geschwollen, es wird aber jeden Tag besser”, sagte Zverev.

Dem Sieger des ATP-Finals von London folgten Routinier Philipp Kohlschreiber (Augsburg) und Maximilian Marterer (Nürnberg) in die zweite Runde. Kohlschreiber (35) ließ dem Weltranglisten-261. Li Zhe aus China beim 6:2, 6:2, 6:4 keine Chance, ebenso wenig Probleme hatte Marterer (23) beim 6:3, 6:1, 6:3 über den französischen Qualifikanten Gleb Sakharov. Den überraschendsten Sieg des Tages – nicht nur aus deutscher Sicht – feierte Laura Siegemund, die nach einem Kreuzbandriss monatelang um den Anschluss gekämpft hatte.

Die 30-Jährige aus Metzingen bezwang die zweimalige Turniersiegerin Wiktoria Asarenka (Weißrussland) nach 2:42 Stunden 6:7 (5:7), 6:4, 6:2 und gewann damit als einzige deutsche Spielerin neben Kerber ihr Auftaktmatch. “Das war der beste Sieg nach meiner Verletzung”, sagte Siegemund, die am Donnerstag auf Hsieh Su-Wei (Taiwan) trifft. Für Kerber sollte die brasilianische Qualifikantin Beatriz Haddad Maia am Mittwochmorgen deutscher Zeit (9.00 Uhr) keine besonders große Herausforderung darstellen.

Chancenlos, ja geradezu überfordert war Tatjana Maria (Bad Saulgau) im Duell mit ihrer Nachbarin Serena Williams (USA). Mit Tränen in den Augen verließ sie die Rod-Laver-Arena nach dem 0:6, 2:6 in nur 49 Minuten und war auch lange danach noch untröstlich. “Das Schlimmste ist: Ich habe nicht ansatzweise gezeigt, was ich kann”, sagte Maria, für die ebenso früh Schluss war wie für Mona Barthel (Neumünster) und Mischa Zverev (Hamburg).

Maria unterliefen gegen die in einem hautengen grünen Einteiler angetretene Williams, die ihr in Palm Beach/Florida gegenüber wohnt, Fehler über Fehler. Im ersten Satz fanden nur 13 Prozent ihrer ersten Aufschläge den Weg ins Feld. Die Partie war daher auch kein Maßstab für die Form der Ausnahmespielerin, die zwei Jahre nach ihrem 23. und letzten Grand-Slam-Titel, den sie bereits schwanger gewonnen hatte, ihr Comeback in Melbourne feierte.

 


Immer auf dem Laufenden!
Mit dem SID-Newsletter

kostenfrei abonnieren

Diese Meldung ist ausschließlich zur privaten Information, jegliche Weitergabe sowie kommerzielle oder nicht-kommerzielle Nutzung ist untersagt. Bei Interesse, diese und/oder andere SID-Meldungen in Ihren On- und/oder Offlineprodukten zu nutzen, wenden Sie sich bitte an den SID-Vertrieb (sales@sid.de) zur Klärung der Nutzungsrechte.