Judo: Russische Athleten wieder unter eigener Flagge
Die russische Judoka Elis Startsewa (AFP - SAVO PRELEVIC - SID)
Russische Judoka dürfen bei internationalen Wettkämpfen künftig wieder unter ihrer Nationalflagge antreten und werden dabei auch ihre Nationalhymne hören. Dies teilte der Internationale Judo-Verband (IJF) am Donnerstag mit. Mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 war ein neutraler Status verhängt worden. Dieser wurde nun aufgehoben, obwohl der russische Angriffskrieg unverändert andauert. Bereits zuvor war Belarus im Judo wieder integriert worden.
Das IJF-Exekutivkomitee habe beschlossen, dass russische Athletinnen und Athleten ab dem am Freitag beginnenden Grand Slam 2025 in Abu Dhabi "wieder unter ihrer Nationalflagge mit Hymne und Insignien antreten", hieß es in einer Pressemitteilung. Der russische Verband begrüßte "diese historische Entscheidung" und "dankte der IJF für diese lang erwartete, gerechte und mutige Entscheidung", erklärte ihr Präsident Sergej Solowejtschik.
Während die Entscheidung in Russland erwartungsgemäß euphorisch aufgenommen wurde, regte sich in der Ukraine laute Kritik. Auf seinem Instagram-Account verurteilte der ukrainische Verband die Maßnahme kategorisch: Judo sei damit die erste Sportart, die die Empfehlungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) "offen ignoriere". Diese Entscheidung verstoße "gegen die Prinzipien von Frieden, Gerechtigkeit und Verantwortung und untergräbt das Vertrauen in internationale Sportinstitutionen", heißt es weiter. Der Verband kündigte an, "alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Umsetzung dieser Entscheidung zu verhindern".
Zuletzt hatte bereits ein Beschluss der Generalversammlung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) für Aufregung gesorgt, in dem die Suspendierung von Russland und Belarus aufgehoben wurde. Sportlerinnen und Sportlern aus den beiden Ländern wäre somit bei den Winterspielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo der Start unter eigener Flagge erlaubt gewesen, allerdings war eine sportliche Qualifikation über die zuständigen Fachverbände nicht (mehr) möglich.
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